Diagnose auffällig?

Diagnose: "Auffällig"!?

"Schon früh wurden unsere Kinder von allen möglichen Seiten als "auffällig" bezeichnet. Viele Maßnahmen und Therapien brachten nicht den gewünschten Erfolg. Erst im Schulalter entdeckten wir die eigentliche Ursache."

(Eltern von 10-jährigen Zwillingen mit allgemeiner Entwicklungsverzögerung, Sprachverzögerungen und motorischen Auffälligkeiten)

Diagnose: "Auffällig"!?

"Schon früh wurden unsere Kinder von allen möglichen Stellen als "auffällig" bezeichnet. Viele Maßnahmen und Therapien brachten nicht den gewünschten Erfolg. Erst im Schulalter entdeckten wir die eigentliche Ursache."

(Eltern von 10-jährigen Zwillingen mit allgemeiner Entwicklungsverzögerung, Sprachverzögerungen und motorischen Auffälligkeiten)

"Neuromotorische Unreife"

Neuro-Motorik = Gehirn + Bewegung
Als neuromotorisch unreif werden Kinder bezeichnet, die gesund und normal intelligent sind, aber vor allem in den Bereichen Lernen und Entwicklung Verzögerungen und Schwierigkeiten haben. Ursache einer Neuromotorischen Unreife können fortdauernde frühkindliche Reflexe sein.

Das Mädchen (8) ist "auffällig", weil es große Lernschwierigkeiten beim Lesen und Schreiben hat - jedoch keine Erkrankung hat, die der Lernstörung zugrunde liegen könnte; es wirkt in einem Bereich "blockiert", die Ursache dafür ist unklar und Fördermaßnahmen helfen wenig bis gar nichts.


Das Wort "auffällig" wird heute schnell gebraucht, viele der "Auffälligkeiten" sind aber völlig im Rahmen einer normalen kindlichen Entwicklung. Trotzdem gibt es in den Bereichen Entwicklung, Verhalten und Lernen Auffälligkeiten, bei denen es wichtig ist, genau hinzusehen.  Eine mögliche Ursache kann Neuromotorische Unreife oder Entwicklungsverzögerung sein. 


Mehr über frühkindliche Reflexe lesen


Mögliche Auffälligkeiten als Indikatoren für Neuromotorische Unreife:

 

  • Verhalten : Ängste, Unsicherheiten, Aggressionen, auch (Verdacht auf) ADS oder ADHS
  • Störungen aus dem autistischen Spektrum : Inselbegabungen, sozialer Rückzug, Angst vor Veränderungen, stereotype Verhaltensweisen
  • Motorik : Koordinationsstörungen, Tollpatsch-Syndrom, abnorme Trägheit oder Unruhe
  • Lernschwierigkeiten : mangelnde Konzentration und Ausdauer, leichte Ablenkbarkeit, Lese-, Schreibprobleme, Probleme beim Abschreiben, Lese-Rechtsschreib-Schwäche, Rechenschwäche
  • Sprachliche Entwicklungsverzögerungen (leise, monoton, undeutlich, geringer Wortschatz, Dysgrammatismus)
  • Hörverarbeitungsstörungen (Gesagtes wird im Gehirn nicht richtig verarbeitet)
  • Wahrnehmungsstörungen (Schwierigkeiten beim Verarbeiten der Sinneswahrnehmung im Gehirn)
  • Einnässen über das Alter von 5 Jahren hinaus
  • Keine oder nur kurzfristige Therapieerfolge (bei Therapien, Trainings oder sonstigen Fördermaßnahmen)

 

                             Beispiele aus der Praxis

Mädchen, 9 Jahre
 

"Unsere Tochter war vorne dabei, bis sie in die Schule kam ..."

Sie konnte bald gehen, sprach überdurchschnittlich schnell deutlich und grammatikalisch richtig, war bewegungsfreudig und wissbegierig. Als sie in die Schule kam, traten plötzlich unerwartete Probleme beim Lesen und Schreiben auf. Sie las schlecht und langsam, die Hausübungen wurden zur Geduldsprobe, da selbst vom Blatt abgeschriebene Texte gespickt mit Rechtschreibfehlern waren. Zahlreiche empfohlene Fördermaßnahmen wie Lesetrainings und vermehrtes Schreiben führten zu keinerlei Verbesserungen. Die Eltern hätten nie daran gedacht, dass ihre Tochter solche Schwierigkeiten in der Schule haben könnte.

Junge, 6 Jahre

"Er ist oft unkonzentiert und wie leicht weggetreten ..."

Er war von Beginn an ein sehr ruhiges Kind. Die Mutter war zunächst erfreut, schlief er doch oft und gerne und war deshalb auch sehr angenehm. Mit der Zeit wurde die Mutter besorgter - musste sie ihn selbst zum Stillen aufwecken und manchmal hatte sie schon große Angst gehabt, dass er gar nicht mehr aufwacht. Auch als Kleinkind war er äußerst ruhig, im Kindergarten sprach er kaum. Bei Angst schien er wie zu erstarren und immer wieder verlor er sich in Tagträumen - war wie weggetreten. Er geht jetzt in die Schule - dort ist er oft unkonzentriert, er schweift mit seinen Gedanken ab und die Lehrerin sagt, man könne ihn oft gar nicht aus seiner (Traum)Welt rausholen.

Mädchen, 4 Jahre

"Meine Tochter lebt irgendwie in einer eigenen Welt ..."

Das begann schon als Baby. Der Mutter fiel auf, dass sie viel weniger Blickkontakt suchte als andere Kinder in ihrem Alter. Sie entwickelte große Angst vor alltäglichen Situationen und wehrte sich gegen jede Art der Veränderung. Außerdem war sie extrem geräuschempfindlich und knüpfte kaum soziale Kontakte. Sprachlich war sie äußerst begabt und saß lieber bei den Erwachsenen am Tisch, um da mitzureden als mit den Kindern zu spielen. Zahlreiche Therapieangebote änderten nichts. Aufgrund der Verhaltensweisen riet man den Eltern von mehreren Seiten zu einer Austestung auf Asperger-Syndrom. Dies bestätigte sich jedoch nicht.
Individuelle Bewegungsprogramme zur Entwicklungsförderung ermöglichen es dem Gehirn zu wachsen, auszureifen und sich besser zu verschalten.

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Entwicklungsförderung zur optimalen Gehirnausreifung
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